Fantasielose Menschen und jene, die etwas zu verbergen haben, meiden den Wettbewerb, der seit über 2.500 Jahren, das lehren uns die alten Griechen, das Beste hervorbrachte: Wissenschaft, Kunst, Kultur und Demokratie. Der Wettbewerb verfolgt ein höchst demokratisches Prinzip und ist notwendiger denn je, um die aktuellen ökologischen und sozialen Herausforderungen, die an die Architektur gestellt werden, bewältigen zu können. Als Vorstufe zur Vergabe von Planungsdienstleistungen sind Wettbewerbe das geeignete Verfahren zur Erlangung differenzierter Lösungsansätze, aus denen dann eine Fachjury den besten auswählt und zur baulichen Umsetzung empfielt. Die Annahme vieler Auftraggeber, die bestmögliche Lösung für eine Planungs- und Bauaufgabe durch Auswahl der Architekten und Ingenieure über die Eignungskriterien Referenzen, Umsatz und dergleichen zu finden, ist ein Irrglaube. Warum sollte ein nach Referenzen und Umsatz ausgewählter Planer nach der Beauftragung die bestmögliche Lösung suchen, wenn es für ihn, nun ohne Mitbewerber, wirtschaftlich sinnvoller ist, die Planungsaufgabe kostenschonend abzuarbeiten?
Heinz Priebernig, derPlan Nº 61 Mai 2024
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