Bereits 1931, zehn Jahre nach der Veröffentlichung der ersten ÖNORM, diagnostizierte Josef Frank: „Dieses vollkommen missverstandene Prinzip einer Gleichmacherei ist der Ausfluss der Normungswut, die natürlich die Schrift erfinden will.“ 90 Jahre später manipulieren zigtausende Normen und Regelwerke das Entwerfen, Konstruieren und Bauen. Die verschriftlichten Regelwerke suggerieren Sicherheit beim Planen und Bauen, aufgrund ihres Umfangs sind sie jedoch Teil der „babylonischen Sprachverwirrung“ in der Architektur, die die schöpferisch-kreative und ingeniöse Feinformung und handwerkliches Können behindert.
Heinz Priebernig, derPlan Nº 60 November 2023
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